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Wichtige globale Herausforderungen in den neuesten Daten der UN, GBD-Studie und anderer Quellen

Zu wichtigen globalen Herausforderungen kombinieren wir hier Daten der im Juli 2024 veröffentlichten WHO Global Health Estimates (Schätzwerte zur Globalen Gesundheit) und anderen neuesten Daten der Vereinten Nationen mit denen der im Mai 2024 fertiggestellten „Global Burden of Disease Study“ (GBD Study, Studie zur globalen Krankheitslast) sowie weiteren Quellen.
Die GBD-Studie wurde von über 12 000 Mitwirkenden erstellt und ist im Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME) an der University of Washington angesiedelt. Als wichtige globale Herausforderungen hat Global2030 solche Angelegenheiten identifiziert, die sich aus einem begrenzten Zugang der Betroffenen zu lebenswichtigen Ressourcen wie Nahrung, sauberer Luft oder Gesundheitsversorgung ergeben. Wir stellen die Ergebnisse in der Reihenfolge ihrer Größenordnung gemäß der jährlichen Todesfälle vor. Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich die Daten der GBD-Studie und der WHO Global Health Estimates auf 2021 und die anderen UN-Daten auf 2022 oder frühere Jahre.
- COVID-19 war 2021 mit weltweit 8,71 bis 10,8 Millionen Todesfällen die häufigste Todesursache unter den beobachteten globalen Herausforderungen (WHO, GBD, The Economist/OWID, alle basierend auf der Übersterblichkeit). Im Jahr davor lag die Zahl der Todesopfer bei 4,05 bis 5,03 Millionen (ebd.), im Jahr danach bei 2,40-6,24 Millionen und 2023 bei 1,40-3,63 Millionen (GBD, Economist/OWID). Damit blieb COVID-19 der größte oder zweitgrößte Killer unter den Infektionskrankheiten, je nach Datenquelle.
- Die Verschmutzung der Außenluft ist ein Risikofaktor für die menschliche Gesundheit, dem etwa 4,72 Millionen Todesfälle im Jahr 2021 zugeschrieben werden (GBD, HEI/IHME/UNICEF). Seit 2022/23 fordert die Luftverschmutzung im Freien wahrscheinlich die meisten Todesopfer unter den beobachteten globalen Herausforderungen.
- Der menschengemachte Klimawandel kostet gegenwärtig deutlich weniger Menschenleben, hat aber langfristige und sich akkumulierende Auswirkungen, die sich in einem prognostizierten Anstieg der Todesfälle von derzeit 141 000 bis 400 000 pro Jahr auf 245 000 bis 1,09 Millionen im Jahr 2050 und 3,35 bis 4,6 Millionen im Jahr 2100 zeigen (WHO, WHO a, IPCC, GBD [Registrierung erforderlich], CVM2, CVM3, GHF, Springmann et al., Bressler).
- Die Verschmutzung der Innenraumluft, die durch die Verbrennung fester Brennstoffe im Inneren ohne angemessene Belüftungssysteme verursacht wird, forderte 2021 etwa 3,11 Millionen Menschenleben (GBD, HEI/IHME/UNICEF).
- Unsichere medizinische Behandlung kostete das Leben von 2,62 bis 3 Millionen Patient(inn)en (NASEM, OECD, WHO).
- Armut an Einkommen oder Kaufkraft trägt 23-51 % zur Sterblichkeit durch Hunger, unsichere Wasser- und Sanitärversorgung und Luftverschmutzung in Innenräumen bei, was 2 bis 3 Millionen Todesfällen entspricht (WHO, S. 1942, 2068-2069; GBD; GBD a; GBD b; HEI/IHME/UNICEF; eig. Ber.).
- Die Unterernährung von Kindern, schwangeren Frauen und stillenden Müttern forderte das Leben von 2,57 Millionen Kindern (GBD).
- An Lungenentzündung, Grippe und anderen Infektionen der unteren Atemwege (außer COVID-19 und TB) starben 2,18 bis 2,45 Millionen Menschen (GBD, WHO).
- Unsichere Bedingungen für Geburten kosteten das Leben von 2,02 bis 2,59 Millionen Neugeborenen und schwangeren Frauen (GBD; WHO; UNICEF: World, Neonatal deaths, Total; UNICEF a).
- Durch arbeitsbedingte Krankheiten und Unfälle kamen schätzungsweise 1,44 bis 2,9 Millionen Arbeitende ums Leben (GBD, Pega et al., Takkala et al./ILO).
- Unsauberes Wasser, unsichere sanitäre Anlagen und fehlender Zugang zu Handwaschvorrichtungen führten zu Darm- und Durchfallerkrankungen, die 1,22 bis 1,40 Millionen Menschenleben kosteten (GBD, WHO).
- Auf Passivrauchen waren 1,29 Millionen Todesopfer zurückzuführen (GBD).
- Resistenzen gegen antimikrobielle Medikamente waren für etwa 1,27 Millionen Todesfälle 2019 verantwortlich (GBD).
- Bleiverschmutzung war mit 902 000 bis 1,54 Millionen Todesfällen verbunden (WHO, GBD).
- Die Tuberkulose (TB) verursachte 1,13 bis 1,40 Millionen Todesfälle (WHO, GBD, WHO a). Darunter waren 115 000 Menschen, die an resistenten Stämmen des Bakteriums starben.
- Hepatitis B und C kosteten 1,11 bis 1,34 Millionen Menschen das Leben, vor allem aufgrund damit verbundener Erkrankungen an Leberkrebs und Leberzirrhose (WHO, GBD, GBD a, WHO a).
- Straßenverkehrsunfälle forderten 1,18 bis 1,20 Millionen Todesopfer (WHO, WHO a, GBD).
- Die Malaria tötete 605 000 bis 748 000 Menschen, vor allem Kinder (WHO, WHO a, GBD [Registrierung erforderlich]).
- HIV/AIDS führte zum Tod von 630 000 bis 718 000 Menschen, darunter 18 300, die resistenten Formen des Virus erlagen (UNAIDS, WHO, GBD [Registrierung erforderlich]).
- Bewaffnete Konflikte führten zu 310 000 berichteten Gefechtstoten im Jahr 2022, einschließlich ziviler Opfer. 2023 waren es 154 000 (UCDP).
- Unsichere Chemikalien waren mit dem Verlust von etwa 88 200 Menschenleben verknüpft (WHO).
- Naturkatastrophen verursachten 86 473 berichtete Todesfälle im Jahr 2023 (CRED/UCL).
- Die Masern töteten 56 000 bis 136 000 Menschen (GBD, WHO, WHO a).
- Die Gewalt von Intimpartnern kostete 61 300 Frauen das Leben (GBD).
Wir haben die Zahlen der Todesopfer wichtiger globaler Herausforderungen zusammengestellt, darunter mehrere Millionen-Killer. Diese katastrophalen Verluste an Menschenleben zeigen, dass die Prioritäten von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft weltweit einer Anpassung bedürfen.
Empfohlene Zitierweise:
Global2030: Wichtige globale Herausforderungen in den neuesten Daten der UN, GBD-Studie und anderer Quellen. Berlin, Global Challenges Initiative e. V., September 2024. (www.global2030.net/news/1725541200-2024-gbd-and-global-health-estimates_de.html
).