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Zugang zu sicherem Wasser

Wasser läuft aus einem Wasserhahn in einen Krug
Kreisdiagramm: 38 % der Weltbevölkerung betroffen (2,5 Milliarden) Balkendiagramm: 1,63 Millionen Todesfälle pro Jahr Positiver Trend

Ungefähr 80 % aller Krankheiten in den armen Ländern gehen auf verschmutztes Trinkwasser zurück (BMZ [Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung]). Keime im Trinkwasser führen zu Diarrhö (Durchfall) und anderen Erkrankungen. Diese können bei Unterernährung schwerwiegende und sogar tödliche Folgen haben.

Betroffene Menschen und Lebensgrundlagen: Etwa 879 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu hygienischem Wasser, etwa 2,5 Milliarden fehlt eine einfache Abwasserentsorgung (UN [Vereinte Nationen] 2008, 41f. [und folgende]). Dies hat zu etwa 4,6 Mia. (Milliarden) Krankheitsfällen im Jahr 2004 geführt (WHO [Weltgesundheitsorganisation] 2008a, 28). Etwa 443 Mio. (Millionen) Schultage pro Jahr werden aufgrund von Diarrhö versäumt (UNEP [United Nations Environment Programme] 2007, 37). Wasser zu holen verbraucht viel Zeit und wird in 64 % der Haushalte üblicherweise von Frauen erledigt, und in 11 % von Kindern, meistens Mädchen (UN 2008, 42).

Todesfälle: 1,63 Mio. Menschen 2002, die meisten von ihnen Kinder (WHO 2007 und 2004b, 1344, 2146). Die unsichere Wasserversorgung und Abwasserentsorgung ist der größte Kinderkiller der Welt nach der Unterernährung (OECD [Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung] 2008, 264 and 276).

Verlust an gesunden Lebensjahren: 54,2 Mio. gesunde Lebensjahre 2000 (DALYs [Disability-adjusted life years], aufgrund von unsicherer Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und Hygiene; WHO 2002, 228, 68).

Ziele:

  • den Anteil der Menschen, die hygienisches Trinkwasser nicht erreichen oder es sich nicht leisten können, zu halbieren, von 1990 bis 2015 (Millenniumziel: UN 2000, Abs. [Absatz] 19 [1])
  • den Anteil derjenigen zu halbieren, die keinen Zugang zu grundlegender Abwasserentsorgung haben (Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung: UN 2002, Abs. 24, 7).

Trend: + Von 1990 bis 2006 haben bereits 1,6 Mia. Menschen Zugang zu sicherem Wasser erhalten, und 1,1 Mia. Menschen haben Zugang zu einer einfachen Abwasserentsorgung erhalten. Auch die Anzahlen der Menschen, denen solche Zugänge fehlen, gehen zurück (trotz des Bevölkerungswachstums). (UN 2008, 41f.; MA [Millennium Ecosystem Assessment] 2005, 13.) Die damit zusammenhängenden Todesfälle sind zwischen 2000 und 2002 von 1,73 auf 1,63 Mio. gesunken (WHO 2002, 226, 2007 und 2004b, 2151). Das Millenniumziel für sicheres Wasser ist beinahe erreicht. Von 1990 bis 2006 wurde der Mangel an Zugang zu besseren Trinkwasserressourcen von 23 % auf 13 % der Weltbevölkerung fast halbiert. Dennoch stehen die Chancen nicht gut, beide Ziele zu erreichen. Der Anteil der Weltbevölkerung, dem verbesserte Abwassereinrichtungen fehlen, ist global von 46 % auf 38 % zurückgegangen; daher erfordert das Erreichen des Ziels eine Verdoppelung der Anstrengungen. (UN 2008a, Indikatoren 7.8 und 7.9.)

Maßnahmen: Mögliche Maßnahmen reichen von der Desinfektion des Wassers am Ort des Gebrauchs über Regenwassersammlung bis zu Haushaltsanschlüssen. Finanziell wären jährlich 10 Mia. US$ (Dollar der Vereinigten Staaten von Amerika) notwendig, weniger als an durch Diarrhö bedingten wirtschaftlichen Schäden entsteht (UNDP [United Nations Development Programme] 2006, 42; OECD 2008, 230 und 265).


Anmerkungen

Zahlennamen folgen der sog. langen Leiter:
1 Milliarde = 1 000 000 000 = eintausend Millionen = 109 (Abk. [Abkürzung]: Mia.)

DALYs: Disability-adjusted life years (um Arbeitsunfähigkeit/Behinderung/Beeinträchtigung bereinigte Lebensjahre).
Ein DALY entspricht dem Verlust eines Lebensjahres mit voller Gesundheit. DALYs sind die Summe der durch vorzeitige Sterblichkeit verlorenen Lebensjahre (YLL) und der durch Arbeitsunfähigkeit/Behinderung/Beeinträchtigung (engl. disability) nach Störungen der gesundheitlichen Verfassung verlorenen Lebensjahre (YLD) in der Bevölkerung. (WHO 2004, 95f.)

Quellen

Entwurf (2008)

Dieser Entwurf wird von Experten überprüft. Ihre Vorschläge sind willkommen, bitte nutzen Sie das Kontaktformular.

Bildnachweis: © WHO/P. Virot